Ja Wir leben noch und ja, es geht uns gut!
Tag 10
Dieser Morgen war total entspannt und Wir konnten ausnahmsweise mal ausschlafen. Heute wollten Wir uns nur die beiden Wasserfälle anschauen und vielleicht auch in einem baden, wenn möglich. Zuerst einmal gab es jedoch Frühstück mit Tee.

Danach fuhr Tharanga uns dann zu dem 8km entfernten Ravana Wasserfall. Der Weg dort hin verlief wieder quer durch die Berge und wenn ein Einheimischer hier Tuktuk fährt, dann deutlich schneller als Wir es uns je trauen würden, vorallem in den Kurven. Am Ziel angekommen, sahen Wir auch fast nur noch Touristen. Es war schon schwierig überhaupt ein vernünftiges Bild aus einer halbwegs vernünftigen Perspektive zu bekommen, ohne dass irgendwelche Touristen uns die Sicht versperrten oder uns einfach dreist durch das Bild liefen (Photobombing vom Feinsten). Dazu kommt noch, dass es in letzter Zeit wenig geregnet hat und daher nicht all zu viel Wasser den Berg hinab floss. Natürlich, die nächste Regenperiode steht ja auch aus und sollte bald nach unserer Heimreise kommen.

Relativ mittig, gab es hier eine kleines Sammelbecken. Hier hätten Wir theoretisch baden können, aber aufgrund der Vielzahl an Menschen hier, entschieden Wir uns dagegen. Wir machten also unsere paar Fotos und stiegen dann wieder zu Tharanga ins TukTuk (der freundlicherweise auf uns wartete). Jetzt ging es auch direkt zum Nächsten, dem Kithal Wasserfall. Hoffentlich haben Wir dort mehr Glück! Halbe Stunde im Tuktuk und einige Höhenmeter weiter oben, waren Wir dann auch schon dort. Nur Bahnschienen und kein Wasserfall in Sicht? Aufmerksame Einheimische wiesen uns den Weg und nutzen die Gelegenheit sofort aus, um uns vielleicht noch etwas zu verkaufen – erfolglos. Also auch hier oben im Nichts, ist die Freundlichkeit leider nur ein Mittel zum Zweck. Entlang der Schienen, irgendwann quer durch die Büsche, entlang eines kleinen Baches, standen Wir dann auch schon am Wasserfall. Ein besorgter Einheimischer, angeblich der Besitzer des Gartens, warnte uns direkt, dass Wir vorsichtig sein sollen, dass die Steine sehr rutschig seien und hier auch schon jemand gestorben ist, der die Klippe herunter fiel. Er lief uns voraus und sagte uns genau, wo Wir hintreten sollen. Am Schauplatz angekommen, Ernüchterung… Die Aussicht von hier oben war natürlich herausragend, der Wasserfall selbst war aber eher eine kleine plätschernde Wasserquelle.



Baden ging hier also leider auch nicht. Trocken, höchstens vollgeschwitzt, gingen wir also wieder zurück. Der nette Herr, der irgendwie plötzlich unser Guide war, folgte uns bis nach oben und schaute uns dann ganz erwartungsvoll an. Natürlich war seine Hilfe nicht aus Fürsorge, sondern um etwas Geld zu bekommen, welches Wir Ihm dann auch gaben. Zurück dort angekommen, wo Tharanga uns absetzte, fuhr dieser uns auch wieder zurück in das Hotel. Unser Tagesplan war somit erledigt und Wir hatten es gerade mal 13 Uhr. Die erhoffte Erfrischung bekamen Wir dann am Nachmittag trotzdem noch. Von oben! Schonmal bei 30° im Regen getanzt? Ich jetzt schon.
Am Abend hatten Wir dann wieder die Qual der Wahl, welches der vielen tollen Restaurants Wir hier wählen. Wir entschieden uns an diesem Abend für das UFO und eines kann ich euch sagen, Wir haben beide in unserem Leben noch nie so schnell das Trinken und Essen nach Aufgabe der Bestellung bekommen. Die waren verdammt flott und das, obwohl der Laden voll war.

Tag 11
Da hieß es früh aufstehen, denn an diesem Tag mussten Wir leider unsere tolle Unterkunft im Wild Resort Ella verlassen. Wir hatten hier eine super Zeit, super Service, eine super Aussicht und Wir haben uns hier einfach super wohl gefühlt!

Tharanga (in etwa in unserem Alter, konnte aber leider nicht so gutes Englisch), war super freundlich und hat uns überall hingefahren, wohin Wir auch wollten. Da Wir aufgrund der Tankproblematik ohnehin versuchen wollten, vorerst nicht so viel TukTuk zu fahren, kam uns das natürlich super gelegen. Er fuhr uns zur Ella City, wo Wir jeden Abend gegessen haben und auch zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Unter anderem auch zu dem Little Adams Peak um 5 Uhr morgens! Natürlich war das nicht umsonst. Für jede kleinere Fahrt, zahlten Wir 300 LKR (ca. 1 Euro). Doch heute würden Wir wieder selbst fahren. Geplant waren heute 220 km, von Ella zurück nach Negombo. Negombo fragt Ihr euch? Ja. Wir haben viel über unsere weiter Routenplanung nachgedacht und überlegt, was Wir denn noch sehen wollen, denn unsere Todo-Liste war abgearbeitet. Im Süden gibt es natürlich super Strände und die Möglichkeit, noch eine Safari zu machen. Jedoch bedeutet der Süden auch, dass Wir insgesamt noch ca. 400km Strecke vor uns gehabt hätten. Mit den bisherigen Strapazen und den allgemeinen Tankproblem auf Sri Lanka, ist das eine eher unschöne Vorstellung gewesen. Wir wägten also ab und entschieden uns dagegen. Wir planten also unsere Rückreise zum Ursprung, zurück nach Negombo, um hier unsere letzte Woche ruhiger angehen zu lassen. Hotel gebucht und ab ging es auf die Straße. Erstmal tanken! Zu unserer Überraschung, war die Tankstelle in Ella auch komplett leer. Wir konnten in Ruhe tanken und haben zur Sicherheit noch einen 5 l Kanister mit aufgefüllt. Dann ging es los, 8:15 Uhr, 220 km, Falko am Steuer, let’s Go!



Nach den ersten 100km versuchten Wir dann nochmal eine Tankstelle zu finden. Nach dem Wir die ersten zwei passierten, da diese geschlossen waren, hatten Wir bei der dritten Glück. Auch hier wieder nahezu nichts los. Was uns jedoch auffiel, überall wo es Sprit gab, gab es auch Polizei oder Militär. Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass es in den vergangenen Tagen tatsächlich Tote an Tankstellen gab und man so etwas für Ordnung sorgen wollte. Zudem hatten wir das Gefühl, dass die Ressourcen auf die Tankstellen verteilt wurden. Manche haben nur noch Petrol 92 und andere dafür Diesel. Diese Maßnahmen haben auf jeden Fall ihre Wirkung gezeigt. Tanken schien jetzt nicht mehr ein all zu großes Problem zu sein, zumindest wenn man kein Diesel benötigt. Wieder aufgetankt, ging es dann weiter. Noch ca. 120km und Falko wollte noch immer weiter fahren? Na gut. Fast in Negombo angekommen, überschlug ihn dann jedoch die Müdigkeit und ich fuhr die letzten, noch ca. 10km, bis zu unserer neuen Unterkunft. Falko fuhr also die ganze Strecke fast alleine. Hut ab! Dort angekommen, ca. 16 Uhr, überkam uns dann der nächste Schock. Gebucht war ein 51 m² Zweibettzimmer, mit Spa-Bad, Mückennetzen und allem möglichen weiteren Features. Bekommen haben Wir ein 20m² Drecksloch, wo zuerst nichtmal der Wasserhahn funktionierte, wenn man sich denn getraut hat, diesen anzufassen. Der Boden war überall dreckig, an der Decke gab es Schimmel und das Badezimmer hat noch nie etwas von Entkalkung gehört. Darüber hinaus noch einige Punkte die komplett fehlten in der Unterkunft. Versteht uns nicht falsch. Der Standard hier auf Sri Lanka ist ein anderer. Wir erwarten hier nicht die Sauberkeit, wie Wir sie in Deutschland erwarten würden. Wir hatten auf unserer Reise bereits Ameisenstraßen im Badezimmer und auch viele dreckige Betten. Dieses Hotelzimmer hat jedoch alles getoppt und für den Preis den Wir zahlten, war das absolut nicht akzeptabel…
Wir, komplett kaputt von der Fahrt, durchgeschwitzt und dreckig vom ganzen Smog, also wieder runter zu Rezeption. Dort haben Wir unser Anliegen vorgetragen und sofort ging das Gewusel los. Es wurde mit dem Manager telefoniert, dann wurde uns ein alternatives Zimmer gezeigt, welches noch mehr verdreckt war, dann wurden wir hingehalten, dann wurde uns ein weiteres Zimmer gezeigt welches wieder komplett verdreckt war und nach langem hin und her, hatte ich dann den Manager am Telefon, der leider nur schlecht zu verstehen war, er mir aber deutlich machte, dass wir das Hotel verlassen sollen und Wir unser im voraus gezahltes Geld wiederbekommen. So weit, so gut. Das wollten wir ja dann auch. Nur kam jetzt die Problematik mit dem Geld. Gezahlt habe ich bei Check-In mit Kreditkarte. Leider war aber niemand in der Lage, diese Buchung zu streichen. Bares hatten sie auch nicht. Kurz gesagt, sie hatten keine Möglichkeit, mir mein Geld zu erstatten. Nach weiteren Versuchen, uns doch irgendwie hier zu behalten, einigten Wir uns darauf, dass Wir am nächsten Morgen wieder kommen und der Manager bis dahin eine Lösung präsentiere. Ich ließ mir alles schriftlich geben und um ca. 17:30 stiegen Wir dann mit unserem ganzen Gepäck wieder in unser TukTuk.
Und jetzt? Wir wollten unbedingt duschen und was essen. Unser Laune war zudem echt im Keller und keiner von uns hatte Lust, jetzt noch lange nach einer Unterkunft zu suchen und gegebenenfalls noch weitere Überraschungen zu erwarten. Wir einigten uns also kurzer Hand darauf, dass Wir wieder in das uns bereits bekannte Camelot Beach Hotel fahren. Gesagt getan. Dort angekommen, bekam Wir sofort ein Zimmer, genau so wie Wir es bereits kannten. Sauber, ordentlich, alles funktioniert. Ein Segen nach so einen Tag! Schnell geduscht und dann was zu essen gesucht.




Als Wir zurück kamen, wollten Wir noch unbedingt in den Pool. Immerhin sollte man es ja ausnutzen, wenn Wir schon für eine Nacht hier sind. Zu unserem Pech war der Pool dann aber schon geschlossen… kein Problem, nehmen Wir den Großen! Badesachen an und ab ins Meer. Das Wasser war einfach wärmer als die Umgebungsluft, vom Meer aus wehte der Wind wie ein warmer Föhn und der Himmel so dunkel und voller Sterne. Wir sprangen also in die Wellen und machten einfach noch das Beste aus diesem Tag.
Tag 12
Ausschlafen war angesagt. Immerhin mussten Wir erst um 10:30 Uhr im anderem Hotel sein, um mein Geld abzuholen. Wir standen also entspannt gegen 8:30 Uhr auf und bedienten uns mit aller Seelenruhe am Frühstücksbuffet. Dabei schauten Wir auf die Poolanlagen, die Wir leider nicht mehr bis Check-Out nutzen konnten. Etwas genervt und gespannt darauf, welche Stories Wir uns gleich wieder anhören dürfen, liefen Wir rüber zum Drecksloch. Dort angekommen, erzählte man uns wieder irgendwelche Mitleidsgeschichten – wussten wirs doch. Es war sehr schwierig dem zu folgen, da der Herr mit dem Wir sprachen, stark genuschelt hat. Wir haben aber beide während der Reise die Gabe entwickelt Gespräche zu belauschen, die Kernessenz zu begreifen und den Rest mit Nicken, Bestätigen und Lachen zu überdecken. Deutlich angenehmer als jedes dritte Wort wiederholen zu lassen. Für uns wichtig war nur das Geld, denn diese Kreditkartenabbuchung wurde nach wie vor nicht gestrichen. Nach wie vor, wüsste dort auch niemand wie das geht. Man bot uns dann an, die 35.000 LKR in cash, also Bargeld, zurück zuzahlen. Kurz nachgerechnet wäre das ein Umrechnungskurs von 315 LKR pro 1 Euro gewesen. Nicht schlecht für uns! Brauchen ja ev noch Geld. Wir willigten also ein und ich bekam mein Geld auf die Rupie genau. Jetzt kann ich mir zumindest den Gang zum Automaten schenken, sehr gut! Und jetzt schnell weg dort. Auf dem Rückweg überlegten Wir uns dann, wie Wir jetzt die restlichen Tage verbringen wollen. Nach reichlicher Überredungskunst, konnte ich Falko davon überzeugen, dass Wir die restliche Zeit einfach im bestehenden Hotel verbringen, der eigentlich noch andere Pläne hatte. Hier wussten Wir zumindest was Wir haben und können auch mal ein wenig abschalten. Immerhin müssen Wir es ja noch irgendwie hinbekommen, dass wir auch braun aus dem Urlaub wieder kommen. Gesagt, getan. Wir klären unseren Aufenthalt also noch mit der Rezeption und legten uns dann für einige Stunden in die Sonne. Selbst verständlich mit Sonnencreme 50! Nur hat das nicht so wirklich geholfen… Heute Abend haben Wir beide schon wieder leichten Sonnenbrand. Verdammt! Müssen wir also vorsichtiger sein die nächsten Tage. Nun gut, in der Sonne ist es halt auch anders als unter Wolken. Zumal wir durchs schwitzen und die Handtücher auch gut an Sonnencreme abgegeben haben. Wir müssen also öfter nachschmieren. Am Nachmittag entschieden Wir uns dann für einen kleinen Zwischenstopp bei unserem bereits bekanntem Skinny Suddha. Hier tankten Wir uns mit einem Tropical Vitamin Smoothie voll und gingen dann zurück ins Hotel.

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten Wir entspannt am Pool, mit Aussicht aufs Meer. Ein atemberaubender Sonnenuntergang erwartete uns.







Das Abendessen an diesem Tag war eher eine Enttäuschung. Wir fanden aber zum Glück noch einen Laden der uns eine ordentliche Portion Pommes zu bereiten konnte, so dass Wir doch noch mit gesättigten Magen zurück ins Hotel konnten.
Wie ihr euch denken könnt, werden die restlichen Tage unserer Reise nun etwas ruhiger. Da Wir vorerst nichts festes mehr geplant haben, werden Wir diesen Blog wahrscheinlich tageweise zusammenfassen, sobald Wir genug zu erzählen oder Lust haben. Vielleicht fällt uns noch das ein oder andere Abenteuer ein, Wir werden sehen!? Noch haben wir ja unser TukTuk.