Der Himmel hat Sonnenbrand… oder so 😉
Was haben wir uns eigentlich schon wieder dabei gedacht… Sonnenaufgang ansehen auf dem Little Adams Peak. Als hätten wir nicht schon genug Treppenstufen und Berge in den letzten Tagen bestiegen. Und dann auch noch so früh aufstehen. Um 4:30 Uhr (Ortszeit versteht sich) klingelte der Wecker und erinnerte uns an den bevorstehenden Mini-Hike. Kurz abgeklärt „Wollen wir uns das wirklich antun? Nein? Egal. Los gehts.. „.
Also raus aus dem Mosquitokäfig, rein in die Klamotten. Zähne geputzt und abfahrbereit gemacht. Kalt wars. 19 Grad. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Ziehen wir lange Kleidung an? Ach beim Laufen wird uns sicherlich warm werden. Um 5 Uhr haben wir uns dann mit Sandaruwan (ich hoffe, das ist sein wirklicher Name), dem Mitarbeiter unseres Hotels, dem Wild Resort Ella, getroffen, da uns dieser mit seinem TukTuk 🛺 ein Stück des Weges gefahren hat. Bei der Dunkelheit und den schmalen, engen Straßen und dem irren Verkehr wollten wir die Strecke nicht selbst fahren. Ein Unfall pro Urlaub reicht auch, oder?
Sandaruwan hat uns während der Fahrt noch kurz gezeigt, wo wir lang müssen, wenn wir nach dem Sonnenaufgang noch zur Nine Arches Bridge möchten und uns angeboten uns dann wieder abzuholen und dann Frühstück zu machen. Dann gings auch schon los. Zum Glück war der Weg ausgeschildert und wir konnten sofort los starten. Unterwegs fiel uns auf, dass wir gar nicht unsere Kopflampen dabei hatten. Egal, wird ja wieder hell und unsere Smartphones haben ja auch Taschenlampen. Auf der Hälfte der Strecke fingen in der Umgebung Singgeräusche an. Diese wurden auch immer lauter. Wir tippen darauf, dass dies irgendeine Art von morgendlichen Gebetsgesang oder ein ähnliches Ritual sein muss. Dies war uns zuvor auch beispielsweise in Negombo aufgefallen. Dieser Sound wird interessanterweise auch per Lautsprecher abgespielt und alles beschallt. Vor 6 Uhr morgens! Bei uns zuhause wäre das wahrscheinlich undenkbar.
Gegen 5:40 Uhr erreichten wir die Spitze des Little Adams Peak. Hier waren schon weitere Grüppchen versammelt, welche wohl den gleichen Plan wie wir verfolgten. Logisch, ist ja auch ein bekanntes Tourismushighlight.
Oben wehte weiterhin ein flaues Lüftchen, sodass es für uns fast ein wenig kalt war, und dass obwohl wir die norddeutschen Temperaturen gewohnt sind – so schnell passt man sich also an die örtlichen Gegebenheiten an. Wir suchten uns einen Platz, von dem wir eine gute Sicht hatten und warteten bis zum Sonnenaufgang. Tatsächlich hatten wir auch diesmal besseres Wetter als noch vor einigen Tagen, als wir den Pindurangala Rock bestiegen haben. Somit sind die Bilder noch schöner geworden. Der rötliche Schimmer am Himmel erinnerte mich doch an etwas. Was war das nur? Aah, stimmt. Nick leuchtete in den letzten Tagen ja gefühlt in ähnlichen schillernden Farben. Sonnenbrand sei Dank…












Nachdem wir also endlich ausreichend für den Anstieg belohnt wurden und zahlreiche Fotos knipsen konnten, entschieden wir uns dafür den Abstieg anzutreten und zur Nine Arches Bridge zu gehen. Nur irgendwie wirkte der Weg jetzt im hellen so anders. Merkwürdig. Nach gefühlten 2/3 des Abstieges überholten wir einheimische Kids, die auf dem Weg zur Schule waren. Diese waren gefühlt im Alter zwischen 8 und 14 und konnten zum Teil gut englisch sprechen. Als dieser eine Junge hörte, dass wir aus Deutschland stammen, erzählte er von seinem Vater der wohl Taxifahrer sei und wollte einen Auftrag vermitteln. Als wir dies dankend ablehnten, versuchte er noch uns zu überreden ihm Geld zu geben, damit er mit dem Bus fahren können. Er tat uns selbstverständlich leid, aber wir haben ihm nichts geben können – das wäre den anderen Kids zum einen nicht fair gewesen und zum anderen wirkte es wie ein eintrainiertes Programm, was er so runterspult. Erschreckend und besorgniserregend zugleich.
Obwohl wir hundemüde waren und klar war, dass wir nach dem Frühstück nochmal eine Runde die Augen schließen möchten, bogen wir rechts in den kleinen Trampelpfad ab und verließen die Zivilisation. Dieser Trampelpfad, bestehend überwiegend aus durch Regenwasser freigespültem Wurzelwerk, was wie eine Treppe agierte, hoch und runter, vorbei an zahlreichen exotisches Pflanzen und bewirtschafteten Reis- und Teefeldern, über einen kleinen Bach, vorbei an Bäumen und Bananenstauden, in denen kleine Äffchen saßen und sich lausten.

Irgendwann kam sie dann in Sichtweite, die Nine Arches Bridge. Die Brücke, welche auch unser Titelbild der Website schmückt. Wow. In Realität wirkte das Ganze so surreal, aber malerisch schön. Wir fanden diverse Spots, an denen Einheimische kleine Aussichtspunkte zuammengehämmert haben. Kleine, zum Teil überdachte Bänke, mitten im Dschungel, ziwschen Teepflanzen und anderen Bäumen. Beeindruckend, was für eine Mühe sich manche Einheimische geben. Wir nutzen die Spots für ein paar schöne Fotos, alberten etwas herum und gingen weiter herunter, bis wir direkt vor ihr und dem Tunnel standen. Kaum angekommen, kamen erstmal zwei Mädels auf mich zu und baten darum von ihnen Fotos zu machen. Gesagt, getan. Das Ergebnis überzeugte, sie bedankten sich und wir konnten nun selbst mit dem Fotoknipsen fortfahren. Es war einiges los, trotz der frühen Uhrzeit. So ein wirkliches menschenleeres Brückenfoto, wie bei den vielen Stockfotos im Internet, zu bekommen ist wohl echt nicht einfach… Wir liefen also auf den Schienen über die Brücke um auch ein paar Schnappschüsse von der anderen Seite machen zu können. Ich quälte mich hier noch an einem am Hang gebautem Häuslein herunter und folgte einem kleinen Trampelpfad durch Teefelder um von dort nochmal einen anderen Blick zu erhaschen. Das klappte auch und gefiel mir gut. Hier runter traute sich wohl auch niemand runter bzw. die anderen, einschließlich Nick, haben diesen Pfad wohl gar nicht gesehen. Also wieder den Speicher des Smartphones gefüllt und leicht vom Pflanzentau durchnässt wieder hochgekämpft.














Nachdem wir unsere Fotosession beendet hatten und der Hunger uns doch langsam überwältigte, es war ja auch schon 8:30 Uhr und wir seit vier Stunden mit leerem Magen unterwegs, entschlossen wir uns den Heimweg anzutreten. Also wieder den wunderschönen Pfad lang, der alleine schon eine kleine Sensation für uns Europäer ist. Von unterwegs haben wir unserem Fahrer eine Nachricht zukommen lassen, dass dieser uns wieder am Eingang einsammeln könnte. Das klappte auch gut und wir mussten nur kurz warten. Zehn Minuten später waren wir dann auch wieder zurück im Hotel. Weitere Zehn später hab es dann lecker Sri Lankisches Frühstück. Selbstgemachte Fladenbrote, mit eigenem gut gewürztem Curry und einem anderen Dip, dessen Namen ich leider nicht weiß. Diesen versuche ich noch in Erfahrung zu bringen. Ungelogen hätte ich mich da hineinlegen können, so lecker fand ich es. Zwar war es scharf und ist damit an mir hängen geblieben, während Nick die Fladen weitestgehend mit Marmelade aß, dennoch ist es leer geworden. 😋 (freue mich jetzt schon auf das Frühstück morgen früh 😍)
Wir entschlossen dann auch, es heute mal entspannt anzugehen und keine weiter Ausflüge zu machen, sondern einfach mal das Wetter auszunutzen und etwas in der Sonne zuliegen. Die Wasserfälle die noch auf der Agenda stehen, rennen ja nicht weg und können morgen auch noch besichtigt werden. Da wir eh die einzigen Gäste hier im Hotel waren, machten wir es uns auf der Terrasse gemütlich, breiteten unsere Handtücher aus und entspannten in der bis dato doch wenig gesehenen Sonne. Diese begleitete uns auch bis zum Nachmittag. Nachdem wir mit dem Mitarbeiter hier etwas geschnackt und gegenseitig unsere Musikvorlieben ausgetauscht bzw. vorgespielt haben, war es auch schon plötzlich wieder gefühlt Abend. Wir planten schon undere Weiterreise, sind aber noch nicht zu einem finalem Ergebnis gekommen. Um 17 Uhr ging der Strom aus. Aktuell ein bekanntes Problem. Elektrizität wird aus Knappheitsgründen derzeit, wie Sprit und Lebensmittel rar gehandelt und daher auch durch die Regierung rationiert. Ärgerlich, ich wollte doch gleich vorm Essen duschen. Warmwasser kommt aber nur mit Strom.. na gut erstmal abwarten. Und siehe da, als ich dann in der Dusche stand, kam auch wieder der Strom. Das nenne ich Timing. Also fix warm geduscht, fertig gemacht und von Sandaruwan in die Stadt fahren lassen. Hier haben wir dann auf einer Empfehlung hin im Rainbows Inn diniert. Für mich gab es einen extra vaganten MushroomBurger und für Nick leckere Wraps.
Nach dem Essen gingen wir noch fix ein paar Wasserflaschen kaufen und ließen uns damn abholen. Im Hotel angekommen, bestellten wir noch jeder eine Dose Bier und ich begann mit dem Schreiben des heutigen Blogbetrags für heute.
Für den morgigen Tag haben wir uns vorgenommen Wasserfälle anzuschauen und ggf. Dadrin zu baden. Mal sehen. Wir lassen uns überraschen. Immerhin ist Gewitter angekündigt…
23.03.2022
Gleich nach unserem Frühstück interessierten wir und für Euren 9. Block. Hochinteressant, wie Euch einheimische Jugendliche ansprechen. Englischkenntnisse!! Wunderbar. Heute denken wir an Gabi und ihren Todestag vor zwei Jahren.
Sie würde sich auch sehr über Euer Reisabenteuer freuen. Rekreation ist angesagt.
Rolf und Irmgard grüßen Euch beide herzlich!